Wie du in der Endjahreshektik «bei dir» bleibst

Du brauchst Ruhe, doch das Tempo um dich nimmt zu. Wie schaffst du es, dich in der Endjahreshektik auf das zu konzentrieren, was dir wichtig ist? In diesem Blog findest du eine Fülle an Taktiken, die du brauchst, um deine mentale Belastung zu reduzieren, dein Energielevel zu halten und dich vom Endjahresstress abzugrenzen. Wenn du dann noch Lust auf Selbstreflexion hast: Zieh Bilanz über dein 2023 mit dem neuen Leitfaden so schliesst du dieses Jahr bewusst ab und startest zielsicher ins Neue.

 

Du brauchst Ruhe, doch die Welt dreht sich noch schneller

Ich brauche seit ein paar Wochen wesentlich mehr Schlaf. Es fühlt sich an, als würde in mir Ruhe einkehren, als bräuchte auch ich eine Form von Winterschlaf. Dies steht im Gegensatz zu dem, was zurzeit um mich geschieht: Die Hektik nimmt zu, der Jahresendstress hat begonnen. Geht es auch dir so? Wie bleibst du in der Ruhe, wenn sich die Welt um dich noch schneller dreht?

Die mentale Beanspruchung steigt

Unser «mental load» oder unsere psychische Belastung nimmt zum Jahresende zu: Durch die anstehenden Feste nehmen die Einladungen zu und die damit verbundenen Vorbereitungen. Damit einher gehen Deadlines im Geschäft und Budgets, die fürs Folgejahr abgenommen werden müssen. Hinzu kommt für viele der Wunsch nach persönlichem Rückzug und Reflexion: Was ist gut gelaufen? Was will ich für meine Zukunft?

Diese Beanspruchung führt zu einer hohen mentalen Belastung. Der Begriff «mentale Belastung» bezieht sich auf die kognitive Anstrengung und die Verarbeitungskapazität, die erforderlich sind, um verschiedene Aufgaben und Informationen zu bewältigen. Also die geistige Anstrengung, die mit dem Organisieren, Planen und Erinnern von Aufgaben in der Arbeit, der Familie und anderer Lebensbereiche verbunden ist. Doch die mentale Belastung umfasst nicht nur praktische Aufgaben, sondern auch emotionale oder beziehungsbezogene Aspekte, wie beispielsweise, auf jemanden eingehen zu können.

Das heisst: Um «bei dir» zu sein und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren, musst du deine psychische Belastung beeinflussen und gestalten können.

Mentaler Freiraum und damit mehr Energie durch Stressbewältigungstaktiken

Hier kommt eine Liste einfacher Taktiken, die dich dabei unterstützen, deine mentale Beanspruchung zu beeinflussen und damit Ressourcen für dich freizulegen. Die Idee dabei ist, dass du dich wie an einem Buffet bedienst und das für dich wählst, was dich anspricht.

Zeit- und Aufgabenmanagement

  • Prioritäten setzen: Definiere, was dir jetzt wichtig ist. Welche Menschen, welche Themen sind zu dieser Zeit für dich wichtig, welche weniger? Musst du unbedingt auch noch an den Apéro des Nachbarn oder ist dir nach einem ruhigen Abend zumute? Gerade in dieser Jahreszeit lohnt sich der Mut, nein zu sagen und Grenzen zu setzen, um deine Zeit und Energie zu schützen.

  • Unterteile grosse Aufgaben in kleinere Schritte: Wenn du grosse Aufgaben in kleinere, leichter zu bewältigende Schritte teilst, können scheinbar überwältigende Situationen leichter zu bewältigen sein. Mir hilft es, wenn ich an gefüllten Tagen morgens eine Liste schreibe, welche Aufgaben in welchen Bereichen anfallen und in welcher Reihenfolge ich sie erledige. Dabei tun mir frühe, auch kleine Erfolgserlebnisse gut.

  • Plane Pausen ein: Pausen im Alltag durch einen Tapetenwechsel oder frische Lust oder einen Blick weg vom Bildschirm weit in die Ferne tun gut. Wenn du die Pause damit verbindest, kurz zu dir zu kommen, umso besser. Wie beispielsweise in dem du bewusst an einem Rückzugsort atmest, dich fragst, wie es dir geht und was du gerade brauchst. Auch freie Abende als Pausen sind wichtig.

Mentale Ruhe

  • Balancierte Ziele setzen: Geht die Welt Ende Dezember unter oder darfst du dir Ziele setzen, die deine Balance in den Vordergrund stellen? Es ist wichtig, dass du den Druck verringerst, den du auf dich selbst ausübst. Müssen es 50 selbstgemachte Weihnachtskarten sein? Und drei individuelle Adventskalender? Definiere bewusst, wie du dieses Jahr ausklingen lassen willst und was du von dir erwartest.

  • Bewusst atmen und achtsam sein: Durch die tiefe Zwerchfellatmung aktivierst du die Entspannungsreaktion deines Körpers. Auch jegliche Formen der geführten oder freien Achtsamkeitsmeditation helfen dir, präsent zu bleiben. Wie auch positive Visualisierung und dir dabei Schönes vorzustellen, bringt deinen Fokus von Stressfaktoren weg.

  • Stimuli reduzieren: Nutze kurze Pausen, die sich im Alltag ergeben, für bewusstes Atmen und Achtsamkeit. Widerstehe der Gewohnheit, soziale Medien zu durchscrollen. So kannst du die Stimuli, die auf dich wirken, reduzieren. Auch wirkungsvoll ist es, morgens nach dem Aufstehen das Handy erst ein bis zwei Stunden später einzuschalten. Das Gleiche kannst du abends tun, in dem dein Handy früher schläft als du.

Physische Aktivitäten

  • Entspanne deine Muskeln: Mit der progressiven Muskelentspannung spannst du zuerst deine Muskeln an und löst die Spannung dann allmählich in den verschiedenen Muskelgruppen. Damit förderst du nicht nur deine körperliche, sondern auch deine geistige Entspannung. Dies kann ein schönes Ritual sein, das du in deine Abendroutine einbauen kannst.

  • Bewege dich regelmässig: Sport hilft dabei, Stresshormone abzubauen und Endorphine freizusetzen, die deine Stimmung verbessern. Manchmal kann es sich schwierig anfühlen, in stressigen Zeiten genügend Sport zu machen. Doch je gestresster und müder du bist, desto weniger kannst du es dir leisten, dich nicht zu bewegen. Du wirst dich danach wesentlich energiegeladener fühlen als vorher.

Soziale Aktivitäten

  • Umgebe dich mit «guten» Menschen: Hast du auch schon von sozialer Angleichung gehört? Das heisst einfach gesagt, dass du so wirst, wie die Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst. Gerade in Zeiten hoher Belastung ist es wichtig, dass du dich mit den Menschen umgibst, die dir gut tun. Die dich sehen, hören, unterstützen, denen du dich mitteilen kannst. Wer sind deine «top 3»? Und wieviel Zeit verbringst du mit ihnen?

  • Humor und Liebe tun gut: Wie banal, doch Lachen und Liebe sind natürliche Mittel zum Stressabbau. Anfangs Jahr im 12-Wochenprogramm sagte mir ein Teilnehmer, dass er spanische Witze höre, wenn er schlechte Stimmung hat. Ich fand die Idee brillant, weil sie bestechend einfach ist. Gerade in beanspruchenden Zeiten vergessen wir solche Basics. Zeit für Endorphin, Dopamin, Serotonin und Oxytocin!

  • Reduziere Koffein, Alkohol und Nikotin: Selbst wenn dich in dieser Zeit viele Glühweine und sonstige Drinks erwarten, tust du dir gut daran, auf den einen oder anderen zu verzichten. Weil ich keinen Alkohol trinke, war ich früher oft die Einzige in der Runde, die nicht trank. Nun stelle ich in meinem Umfeld fest, dass immer mehr Menschen um mich bewusst darauf verzichten. Lustig ist es auch ohne!

Welche drei Taktiken nimmst du dir vor, um auch in hektischen Zeiten in einem moderaten oder sogar niedrigen psychischen Stresslevel zu bleiben? Denk daran, dass verschiedene Strategien bei verschiedenen Menschen funktionieren, daher ist es wichtig, zu experimentieren und herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.

Auch unabhängig von der aktuellen Jahresendhektik können solche Stressbewältigungstechniken zu einer langfristigen Widerstandsfähigkeit und einem besseren psychischen Wohlbefinden beitragen. Ich nutze viele davon, täglich!

Mentale Energie durch deine Endjahresreflexion

Nebst den obigen Taktiken habe ich es mir seit Jahren zur Gewohnheit gemacht, das laufende Jahr bewusst abzuschliessen und das neue Jahr ebenso bewusst zu starten. Auch wenn «nur» eine Zahl auf unserem Kalender wechselt, so empfinde ich es als die richtige Zeit, meinem Alltag zu entfliehen mir Fragen zu stellen wie: Was ist eigentlich gut gelaufen? Woran bin ich gewachsen? Und was lasse ich los?

Wenn auch du Lust hast, das zu tun: Ich habe dir diesen Leitfaden erstellt, den du für deine Reflexion brauchen kannst. Damit kannst du die mentale Energie, die du hast, nutzen, um dich für alles Kommende auszurichten. Gute Reflexion!

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